† Ferdinand Bitterli-Lötscher
† 25. September 2022, Sins
Vor ein paar Jahren hat Ferdinand im Rückblick auf sein Leben folgende Erinnerungen festgehalten: «Am 17. Juni 1931 wurde ich als drittältestes Kind der Eltern Anton und Elisabeth Bitterli-Nietlispach in Sins geboren. Mein Vater war Lehrer, meine Mutter Posthalterin. Mit meiner Schwester Helena und den Brüdern Anton, Felix und Georg durfte ich auf der Post am Dorfplatz eine glückliche Kindheit verbringen.

In der vierjährigen Bezirksschule wählte ich, da ich die Sprachen sehr liebte, nebst Französisch die Freifächer Latein und Italienisch. Daneben übte ich Klarinette und durfte sogar im Orchester mitspielen. Zudem war ich Gründungsmitglied der Jungwacht Sins.

Als junger Mann mit vielen Ambitionen wählte ich das Bankfach und absolvierte in Muri eine Banklehre. Schon damals verspürte ich im Innern den Drang, fremde Länder zu entdecken und wählte daher in der kaufmännischen Schule als weitere Fremdsprache Englisch.

Nach der Lehre arbeitete ich eineinhalb Jahre bei der UBS in Genf. Mein nächstes Ziel war England, wo ich am Polytechnic in London sowie am Pitman’s College in Hastings an der Südküste studierte. Doch schon bald lockte mich das schöne Spanien, sodass ich in England auch noch Spanisch lernte. In einer abenteuerlichen Zugfahrt – teils noch mit Dampflokomotiven – reiste ich dann nach Valencia. Dort arbeitete ich als Korrespondent bei einer grossen Weinhandelsfirma und anschliessend an der Reception eines Erstklasshotels. Das Leben in Spanien mit seinem Klima und seinen Menschen empfand ich als paradiesisch.

Nun war es an der Zeit, wieder in die Schweiz zurückzukehren. Bei der Credit Suisse in Zürich wurde ich dank meiner Fremdsprachenkenntnisse mit Freude empfangen. Nach zwei Jahren ergab sich dann die Gelegenheit, für die CS nach New York zu gehen, wo ich drei Jahre lang ganz in der Nähe der berühmten Wall Street arbeitete. Die Reise dorthin durfte ich im Mai 1959 von England aus mit dem Ozeanriesen «Liberté» unternehmen.

In Amerika verbrachte ich meine Ferien u. a. in Puerto Rico und Kanada. In New York besuchte ich abends die Banking School und begann im Kalten Krieg aus Neugier auch noch Russisch zu lernen.

Präsident Kennedy begegnete ich während einer Wahlreise in New York.

Nach meinem Amerikaaufenthalt schickte mich die Credit Suisse für ein Jahr nach Chiasso. Von 1963 bis zu meiner Pensionierung arbeitete ich dann bei der CS am Paradeplatz in Zürich als Prokurist. Im Jahr 1970 verliebte ich mich auf der Empore der Pfarrkirche Sins in die junge Organistin und Lehrerin Trudi Lötscher. 1971 heirateten wir. Und ein gutes Jahr später durften wir unseren Sohn Marius Johannes in die Arme nehmen. In Oberwil am Zugersee verbrachten wir 25 glückliche Jahre.

Nach dem Tod meiner Eltern übersiedelten wir im Jahr 1996 in das schmucke Einfamilienhaus am Blumenweg in Sins.»

In der Zeit nach der Pensionierung bereiteten Ferdinand vor allem der Garten und zahlreiche Reisen ins Ausland grosse Freude. Unvergessen blieben die vielen Wallfahrten nach Frankreich, Italien und Spanien sowie die eindrückliche Südafrika-Reise.

Nach einem Schlaganfall und einer längeren Zeit mit körperlichen Einschränkungen hat er nun am Hochfest des Hl. Bruder Klaus in aller Stille seine letzte Reise angetreten. Möge sie ihn in das Land der Verheissung, des Lichtes und des Friedens führen.

Die Trauerfamilie

Zum Gedenken

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